Wir planen, unseren Urlaub in Mikołajki ruhig angehen zu lassen. Wir spazieren morgens direkt in den Ort und suchen uns ein nettes Café zum Draußensitzen am Marktplatz (Rynek) von Mikołajki. Das Frühstück dort gefällt uns, wir können uns unsere Wunschzutaten zusammenstellen, so dass wir auch nur das bekommen, was wir mögen. Und wenn man es hier nicht übertreibt, bleibt das Ganze sehr bezahlbar. Nach zwei leckeren Körnerbrötchen, einem feinen Käse, einem Ei und leckerer Marmelade in Begleitung eines Kaffees sind wir gestärkt für leichte Tagesaktivitäten.

Bilder aus Nikolaiken (Mikołajki) Wir schlendern also an der «Hafenmole» entlang. Die kann man sich vorstellen wie eine große Anlegestelle an einem See; überall liegen schöne und auch weniger schöne Boote. Auf dem See findet gerade eine Regatta statt, bei wenig Wind versuchen die Teilnehmer sich irgendwie an die Spitze zu setzen. Das hat etwas Surreales; die Stimme des anfeuernden Kommentators auf dem «Organisationsboot» wirkt ein wenig deplaziert. Entlang der Strecke gibt es überall leckere Dinge zu kaufen: Eis (Lody), Waffeln (Gofry), leckeren gebackenen Käse aus den Bergen und vieles mehr. Einen langen Entscheidungsprozess können wir nur ohne Gewissensbisse abschließen, weil wir wissen, dass wir hier noch häufiger herkommen werden: es gibt Waffeln. Eine gute Entscheidung, denn die sind lecker und auch preiswert.

Im Ort sehen wir uns zu Fuß noch weiter um und finden Gefallen an den schönen kleinen Häuschen, den kleinen Geschäften und den überall gegenwärtigen Seen. Mikołajki liegt an den Großmasurischen Seen, und dort an einem «Seenkreuz». Früher war es damit wichtiger Umschlagplatz; das heutige touristische Zentrum hat sich damit fast automatisch ergeben, weil es perfekte Möglichkeiten für Wassersport jeder Art gibt. Mikołajki wird auch «Venedig Masurens» genannt; vielleicht ein wenig übertrieben, denn es gibt ja keine schmalen kleinen Kanäle. Aber der Titel «Segler-Hauptstadt» trifft definitiv zu, die zentrale Lage am Jez. Mikołajski (Nikolaiker See), dem Jez. Śniardwy (Spirdingsee, auch "Masurisches Meer, weil sehr groß) und dem Jez. Tałty (Talter See) macht den Ort zur idealen Ausgangsbasis für Segeltouren. Boote kann man mieten.
Kurz vor dem Ort steht ein riesiges Hotel, das offensichtlich auch sehr begehrt ist und über attraktive Freizeitangebote für schlechteres Wetter verfügt: ein Spaßbad, Sauna und so weiter sind dabei. Fast schade, dass sich das eher mäßige Wetter der vergangenen Tage anschickt, zu verschwinden und einem sonnigeren Dasein Platz zu machen.
Bild vom Abendessen


Wie soll so ein Tag anders enden, als mit einem guten Essen? In diesem Fall wählen wir Piroggen, in einer Bar direkt am Hafen. In der Bar Bart finden wir leckeres Essen zu fairen Preisen.

In Bars statt Restaurants zu gehen, bewährt sich übrigens auch für die nächsten Tage: die Bars haben zwar oft «nur» Selbstbedienung, bieten aber hervorragendes Essen, eine gute Lage sowie eine angenehme Atmosphäre auch zum Draußensitzen - und sie sind deutlich preiswerter als die Restaurants, in denen man meist ganze mehrgängige Menüs bekommt. Zum Nachtisch leisten wir uns Naleśniki, das sind eine Art Pfannkuchen mit dünnem Teig, die mit Obst, Zimt, Eis und anderen süßen Dingen serviert werden. Wir nehmen Heidelbeeren. Lecker!

Was wir erst später einem der zahlreichen Prospekte entnehmen, lässt uns sogar nach dem Essen noch das Wasser im Mund zusammenlaufen: Der Ort bietet - man hätte es erwarten können - eine eigene Fischspezialität. Die Maränen («Sieja» auf Polnisch, wichtig beim Bestellen) ähneln Lachs. Sie werden geräuchert und man kann sie auch an einigen Ständen ohne Restaurantbesuch kaufen.

Eine Sage hat Mikołajki auch zu bieten, wie wir beim Rundgang sehen: An einer Straßenbrücke ist ein großer Steinfisch angekettet zu sehen. Das ist der «Stinthengst», der früher den ganzen See leergefressen haben soll und die Fischer zusätzlich noch ärgerte, indem er ihre Boote versenkte. Wir lernen: Anglerlatein kennt keine Grenzen...

Wichtige Informationen rund um den das «Venedig Masurens»: Mikołajki

Mikołajki - das ist Lebensfreude, Natur und ein charmantes Flair. Eine Stadt, die alles bietet, was man sich wünschen kann: Hübsche Cafés, hochklassige Restaurants, preiswerte Fisch- und Imbissbistros, Fischbuden und Promenadenstände und Unterkünfte von einfach bis exklusiv. Den Titel «Venedig Masurens» kann man diskutieren; dass Mikołajki einzigartig ist, nicht. Gelegen zwischen mehreren Seen, ausgestattet mit vielen Anlegenplätzen für Boote aller Art, ja, sogar mit einer eigenen Sage. Schöne Gebäude, kleine und größere Brücken, viel Gelegenheit zum Wandern und Radeln - man fühlt sich wohl in Mikołajki, egal, was man am liebsten tut.

Mitten in Masuren gelegen, sind alle wichtigen Orte rundherum gut erreichbar. Auch Mikołajki selbst ist natürlich gut erreichbar - nicht nur per Boot. Das Angebot für Touristen ist riesig.

Daten, Fakten, Adressen

Tourismusinformation it
Plac Wolności 3
11-730 Mikołajki
  www.mikolajki.pl (Auch Deutsch)

Anreise mit dem Auto
Mikołajki ist über kleinere Landstraßen gut zu erreichen. Schnell fahren ist allerdings nicht zu empfehlen, die Straßen sind insbesondere in der Dunkelheit manchmal überraschend kurvig. Parken ist kein Problem, allerdings gibt es in der Nähe des Marktplatzes nur wenige bewachte Parkplätze.
Anreise mit dem Flugzeug
Es gibt keinen größeren Flughafen in der Nähe.
Anreise mit dem Bus
Fernbusse aus Deutschland fahren nicht nach Mikołajki, nur Reisebusse mit Touristengruppen. Aber es gibt Busverbindungen in die Nachbarorte.
Anreise mit der Bahn
Die Bahn fährt regelmäßig nach Mikołajki. Der Bahnhof befindet sich an der Haupteinfallstraße zur Stadt, etwa zehn Minuten Fußweg bis zum Marktplatz.

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