Sie haben viele Möglichkeiten, Polen mit dem Rad zu erleben. Polen wird immer mehr zum Radfahrerland! War es früher noch so, dass radelnde Mitgenossen eher noch für suspekt gehalten wurden, hat man heute das Gefühl, dass gern noch mehr Menschen radfahren würden, wenn die Bedingungen noch besser wären. Aber nun der Reihe nach:

Polen bietet das, was viele beim Radfahren suchen: Viel zu erleben, viel zu sehen, sehr viel Natur und ursprüngliche Landschaft. Es gibt Wälder, die Schauplatz von Märchen sein könnten, kristallklare, zum Baden einladendende Seen, verschlafene Dörfer und eine sehr vielfältige Flora und Fauna. Neben dem Storch, für den Masuren berühmt sind, gibt es viele weitere seltene Vogelarten zu beobachten. Dass Polen (noch) nicht so ein Radlerland ist wie beispielsweise die Niederlande, liegt unseres Erachtens an der Vernachlässigung des Ausbaus der Radwege in den vergangenen Jahrzehnten. Es gibt nur wenige gut ausgebaute Radwegnetze - dafür aber um so mehr stark befahrene und für Radfahrer gefährliche Straßen, und so gut wie keine Radwege neben den Straßen.

In den für Radfahrer erschlossenen Regionen zum Beispiel in Masuren oder in Nordostpolen ist dies alles natürlich kein Problem. Wer aber auf eigene Faust eine «unübliche» Strecke fahren möchte, sollte sich gut vorbereiten und aufpassen. Ansonsten ist an Radtouren in Polen alles möglich: Die «familientaugliche Kurzstreckenradtour» ebenso wie die anspruchsvolle «Ausdauerfahrt über große Strecken», die «Mountainbike-Fahrt durch tolle Landschaften» wie der «sonntägliche Radausflug». Nur Rennradfahrer kommen bislang noch nicht auf ihre Kosten, wenn sie auf ihrer Ausfahrt nicht das Material und die Gesundheit riskieren möchten: Selbst Landstraßen sind oft zu holprig, um vernünftig darauf zu fahren.

Wir kommt Ihr Fahrrad nach Polen? ...

Zur Fahrradmitnahme im Zug: Die Bahn bietet unter diesem Link bei bahn.de  Informationen zur Mitnahme von Rädern. Fahrten von Deutschland aus schlagen in Bezug auf das Radticket mit etwa zehn Euro zu Buche, in Polen etwa mit acht Euro. In Binnenzügen in Polen werden Räder entweder im Gepäckwagen oder im letzten Vorraum des letzten Wagens oder im ersten Vorraum des ersten Wagens transportiert. In diesen Vorräumen dürfen aber maximal drei Fahrräder stehen. Im Allgemeinen ist das Mitnehmen von Rädern in Inlandszügen unproblematisch; eine vorherige Buchung ist unseres Wissens nicht möglich. Unserer Erfahrung nach ist man aber kulant und bemüht sich, Reisenden und Fahrrad mitzubekommen.
Empfohlen werden kann beispielsweise die Verbindung mit dem EC «Wawel», der von Hamburg bis Kraków (Krakau) über Berlin und Wrocław (Breslau) fährt. In Wrocław bietet sich ein Zwischenhalt mit Übernachtung an, am nächsten Tag geht es dann weiter zum Beispiel nach Olsztyn; ein guter Ausgangsort für eine Radtour in Masuren. Im Sommer an der Küste mit der Bahn zu fahren, ist wegen der vollen Züge nicht so sehr zu empfehlen.

Das Fahrrad mit dem Auto transportieren: Das ist natürlich der einfachste Weg. Mit dem Rad auf dem Dach oder im Kofferraum eines Autos gibt es keine Probleme. Klar: Auf niedrige Brücken muss man achten und Parkhäuser sind tabu, wenn das Rad auf dem Dach steht. Und: Stellen Sie das Auto während Ihrer Tour sicherheitshalber auf einem bewachten Parkplatz ab.

Radelnd einreisen: Eine eher seltene Variante, weil man sich hiermit einige zusätzlich Entfernungen aufbürdet. Viele interessante Radel-Reviere sind eher östlich in Polen; so muss man für diese Variante schon viel Zeit mitbringen. Aber: Ein Problem ist es selbstverständlich nicht, so einzureisen.

Im Flugzeug oder Bus: Wenn Sie planen, das Rad im Bus oder im Flugzeug mitzunehmen, bitten wir Sie, sich direkt an die Flug- oder Busgesellschaft zu wenden. Die Linienbusse nehmen unseres Wissens keine Fahrräder mit.

Sonstige Varianten: Bei vorgeplanten Touren werden die Fahrräder in der Regel auf dem Anhänger eines Kleinbusses transportiert, wenn einmal Nicht-Fahrrad-Etappen anstehen. Sind Sie mit einer größeren Gruppe unterwegs, können sich die Kosten für solch einen Service lohnen. Bei Interesse stellen wir den Kontakt zu einem solchen Service bei rechtzeitiger Anmeldung her - nutzen Sie unser Anfrage-Formular.

Übernachten während der Radtour ...

In Polen finden Sie in fast allen Orten preiswerte (und natürlich auch exklusivere) Hotels und Pensionen. Kostenpunkt: Rund 15-60 Euro. Es gibt zahlreiche Zeltplätze, die qualitativ sehr unterschiedlich sind. Einige können als «vorbildlich» bezeichnet werden, andere sind sehr einfach. Noch billiger (ein bis zwei Euro pro Nacht) sind private Zeltplätze, die meist an netten Plätzen an Seen liegen - die sogenannten «Pole namiotowe». Auch Jugendherbergen gibt es, allerdings sind manche nur während der polnischen Sommerferien geöffnet. Mehr dazu finden Sie unter Campingplätze+Jugendherbergen.

Fahrradwerkstätten ...

In den größeren Orten Polens haben auch Fahrradhändler ihren Standort. Dort bekommen Sie alles, was für die Reparatur aktueller und älterer Räder erforderlich ist. Und auch der berühmte polnische Pragmatismus, die «Kein-Problem-Mentalität», ist hier oft noch zu finden; inklusive dem ernsthaften Bemühen, das Problem des Kunden zu lösen. Wenn Sie «nie ma problemu» hören, wird meistens alles gut. Wenigstens fragen sollte man nach der Reparatur, was der Service kostet; man sollte keine Gratisleistungen erwarten. Sie merken schon: Hier gibt es keinen großen Unterschied zum Beispiel zu Radtouren in Deutschland oder der Schweiz.
Es empfiehlt sich, unabhängig davon, immer, ein wenig Reparaturmaterial und Werkzeug dabei zu haben. Denn es gibt auch sehr entlegene Gegenden in den Wäldern Polens, in denen die nächste größere Ortschaft weit, weit weg ist...

Proviant und Abendessen ...

Für die Lebensmittelversorgung kann Entwarnung gegeben werden: Auch ewig hungrige Radfahrer finden in beinahe allen Orten kleinere und größere Einkaufsmöglichkeiten. Ein besserer Kiosk gehört zum Standardrepertoire jeden Ortes, Supermärkte sind in der Regel auch vorhanden. Diese haben meistens auch sonntags geöffnet - und lange in den Abend hinein. Die Lebensmittelpreise sind moderat, besonders für einheimische Produkte - Importiertes ist entsprechend teurer. Die frischen Tomaten und Äpfel können Sie wie alles nicht-importierte Obst und Gemüse günstig kaufen.

Restaurants und Cafés finden Sie immer dort, wo viele Menschen sind: An Ausflugszielen und in größeren Orten.

Radwege, Straßen und Beschilderung ...

Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie nicht «sehr tolerant» in Bezug auf wenig radfahrerfreundliche Etappen sind, entweder eine geplante Tour zu buchen oder eine typische Radfahr-Region (Masuren, Nordostpolen) beziehungsweise nur Teilabschnitte einer Gegend mit dem Rad zu befahren. Es gibt viele gut befahrbare Nebenstraßen, allerdings gibt es keine separaten Radwege, auch nicht in der Stadt. Vorsicht bitte besonders bei zwei Dingen:

- Die Autofahrer in Polen nehmen nicht so viel Rücksicht auf Radfahrer
- Das Nutzen der schmalen Alleen als Radstrecke ist zwar landschaftlich wunderschön, aber lebensgefährlich, wenn Sie nicht sehr gut auswählen: Auf den Alleen ist oft kaum genug Platz für zwei nebeneinander fahrende Autos, als Radfahrer hat man hier schlechte Karten. Besonders, wenn die gewählte Allee dann noch stark befahren ist - oder sogar von Lastwagen genutzt wird.

Radrouten, die als solche gekennzeichnet sind, sind aber durchweg unproblematisch. Oft verzweigen sie auch auf Feldwege oder Waldrouten. Diese lassen sich gut befahren, zumindest mit Trekking- und Tourenrädern.

Zur Beschilderung gilt die Grundannahme: Die Strecken sind erst einmal nicht beschildert. Davon sollte man ausgehen und sich daher vorher anhand der Landkarte genau überlegen, in welche Richtung man ungefähr möchte. Planen Sie daher auch keine übergroßen Tagesetappen. Wenn es denn doch Wegweiser gibt (es werden immer mehr...), dann kann man sich immer noch darüber freuen.

 Geführte Radtouren - Mit dem Rad in der Gruppe durch Polen.
 Individuelle Radtouren - Radeln Sie individuell durch Polen. Ihre Route ist geplant, alles ist gut für Sie organisiert.

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