Weihnachtsmärkte liegen seit einigen Jahren auch im östlichen Nachbarland Polen im Trend und ziehen inzwischen zahlreiche ausländische Besucher an. Beim Weihnachtsshopping in Städten wie Kraków (Krakau), Warszawa (Warschau) oder Poznań (Posen) kann man in diesem Jahr von einem günstigen Kurs des polnischen Złoty zusätzlich profitieren. Erstmals veranstaltet in diesem Jahr auch Olsztyn (Allenstein), die Hauptstadt von Ermland und Masuren, einen festlichen Weihnachtsmarkt. Auf dem altstädtischen Markt von Olsztyn wird es vom 17. bis 20. Dezember nach Glühwein und Mandeln duften. Besucher erwarten neben den obligatorischen Weihnachtsständen auch ein attraktives Bühnenprogramm, eine Kunsteisbahn, ein Eskimo-Dorf mit Hundeschlitten und eine Laser-Show des Planetariums. Gerade auch für ausländische Gäste besonders interessant sein dürften die vom Teater Wegajty inszenierten traditionellen Weihnachtslieder. Diese bekannte masurische Theatertruppe hat sich ganz der Pflege ländlicher Darstellungsformen und Mysterienspiele gewidmet, deren Wurzeln auf slawischen Mythen fußen. Der bekannteste Weihnachtsmarkt des Nachbarlandes wird jedes Jahr auf dem Rynek Główny in Kraków (Krakau) veranstaltet. Eine große, festlich geschmückte Weihnachtstanne erhebt sich dann neben den Tuchhallen, ringsum bauen etwa 60 Händler ihre Stände mit Weihnachtsschmuck, Kunsthandwerk und allerlei Leckereien auf. Der Weihnachtsmarkt in Krakau dauert dieses Jahr vom 28. November bis zum 26. Dezember. In dieser Zeit ziehen bis spät am Abend Scharen von Besuchern durch die Budengassen. Von der Bühne erklingen Weihnachtslieder und am 6. Dezember wird Nikolaus zur Bescherung der Kinder erwartet. Schon seit 1937 findet im vorweihnachtlichen Krakau ein Wettbewerb um die schönsten Weihnachtskrippen statt. Jedes Jahr beteiligen sich rund 150 Krippenbauer. Sie präsentieren ihre Arbeiten am ersten Donnerstag im Dezember auf dem Krakauer Marktplatz. Danach werden die schönsten Krippen bis Februar im benachbarten Historischen Museum gezeigt. Das Vorbild für die Krakauer Krippen war vor allem die Marienkirche der Weichselstadt mit ihrem prachtvollen gotischen Schnitzaltar aus der Werkstatt des Nürnberger Meisters Veit Stoß. Das Figureninventar der Krakauer Krippen ist zumeist recht illuster. Neben üblichen Motiven, wie Engeln, der Heiligen Familie, den Königen aus dem Morgenland und den Tieren treten polnische Könige, Sagenfiguren wie der Waweldrache, aber auch berühmte Zeitgenossen wie Lech Wałesa auf. In der polnischen Hauptstadt Warszawa erwartet man zum diesjährigen Weihnachtsmarkt bis zu 200.000 Besucher. Die Veranstaltung vom 27. November bis 23. Dezember findet auf dem Altstadtmarkt statt. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf kunsthandwerklichen Produkten aus der Region Masowien und aller Welt. Gäste können sich darüber hinaus ein Bild vom traditionellen Verlauf des Weihnachtsfestes in der zentralpolnischen Region rund um die Hauptstadt machen. Mit festlichen Weihnachtsmärkten erfreuen auch andere polnische Großstädte wie Wrocław (Breslau) und Szczecin (Stettin) ihre Bewohner und Gäste. In den vergangenen Jahren fanden besonders die Weihnachtsmärkte in den Kultur- und Shoppingzentren „manufaktura“ in Łódź und „Stary Browar“ in Poznań einen regen Zuspruch der Besucher. In der Adventszeit kann man dort an zahlreichen Ständen Kunsthandwerkliches oder Weihnachtsschmuck kaufen und zugleich in mehr als 100 Fachgeschäften nach den passenden Geschenken suchen. Einer der schönsten Weihnachtsmärkte wird in der polnischen Ostseemetropole Gdańsk (Danzig) veranstaltet. Zu einer Institution ist hier das von der Stadt organisierte und finanzierte Mahl zum Heiligen Abend geworden, das jährlich am 21. Dezember auf dem Długi Targ (Langer Markt) stattfindet. Bereits seit 1989 wird dort am 5. Dezember ein prächtiger Weihnachtsbaum aufgestellt, anschließend werden feierlich die Kerzen angezündet. Als Schmuck dienen dem Danziger Weihnachtsbaum prämierte Stücke aus einem Wettbewerb um den schönsten Christbaumschmuck für Kinder. (FVA Polen)