Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband zeichnet mit dem diesjährigen DIALOG-Preis die „arbeitsgemeinschaft christlicher schüler/Christliche Bildungsinitiative e.V. (acs/CBI)“ mit Sitz in Hannover sowie das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) mit Sitz in Potsdam und Warschau aus. Mit dem Preis möchte die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband den Einsatz der beiden Preisträger für die Begegnung deutscher und polnischer Jugendlicher würdigen. Die arbeitsgemeinschaft christlicher schüler (acs) aus Hannover und ihr Trägerverein Christliche Bildungsinitiative e.V. organisieren seit 25 Jahren ehrenamtlich deutsch-polnische Begegnungsprojekte und führen anspruchsvolle Jugendarbeit zur politischen Bildung durch. Die Jury des Preises war besonders beeindruckt von der Einbeziehung israelischer Jugendlicher in die Arbeit: „ Dass Deutsche, Polen und Israelis gemeinsam an Erinnerungsorten über ihren Umgang mit der Geschichte diskutieren und gemeinsam lernen ist für uns ein wichtiger Schritt in die Zukunft.“ Die acs ist bundesweit tätig, hat aber einen Arbeitsschwerpunkt in Hannover und im Umkreis von Hannover: Beispielsweise kooperieren die Gymnasien in Stadthagen und Bad Nenndorf schon viele Jahre mit dem Verband, der zur Schülerinnen- und Schülerarbeit in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers gehört. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der acs freuen sich über die Anerkennung, mit der Personen, Institutionen, Medienprojekte oder Redaktionen gewürdigt werden, die sich in vorbildlicher Weise für den Dialog der Völker und Kulturen in Europa und die Vertiefung der deutsch-polnischen Beziehungen engagieren. Man ist sicher, dass eine solche Anerkennung manchen interessierten Schüler oder Studenten für die Arbeit in der acs interessieren wird, denn Nachwuchs wird in der projektorientiert arbeitenden Vereinigung immer gern gesehen. Der DIALOG-Preises 2007 wird am Eröffnungsabend der Jahrestagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband am 9. November 2007 um 18.00 Uhr im Hamburger Rathaus verliehen. Zur Eröffnung der Jahrestagung werden der Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Ole von Beust sowie der Stadtpräsident der Stadt Danzig Pawel Adamowicz sprechen. Die Auszeichnung werden die Vorsitzende des Kuratoriums des Bundesverbandes, Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Rita Süssmuth, sowie die Vorsitzende des Bundesverbandes, Dr. Angelica Schwall-Düren, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, dem Preisträger überreichen. Im Namen des Jugendwerks wird die Geschäftsführerin des DPJW Frau Doris Lemmermeier den Preis entgegennehmen. Für die „arbeitsgemeinschaft christlicher schüler“ werden Katrin Bodschwinna und Phillip Suksdorf sowie weitere Mitglieder anwesend sein.
arbeitsgemeinschaft christlicher schüler und Christliche Bildungsinitiative e.V. Die Initiative steht seit über 25 Jahren für ehrenamtliche politische Bildungsarbeit. Die Mitarbeitenden leiten Seminare und internationale Begegnungsprojekte für Jugendliche und junge Erwachsene. Inhaltlich beschäftigt sich die acs mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Holocaust sowie mit Gedenkstättenpädagogik und Völkerverständigung. Aber auch Themen wie die Globalisierung, Rechtsextremismus oder der Transformationsprozess in Osteuropa werden bearbeitet. Ziel der Initiative ist es, mit Jugendlichen gemeinsame Probleme der Gegenwart zu erkennen, ein kritisches Bewusstsein zu schaffen und ein engagiertes Handeln anzuregen. Dialog, Empathie und die Perspektiven anderer stehen dabei stets im Mittelpunkt der Arbeit. Vor 1989 führte die Bildungsinitiative regelmäßig Studienfahrten nach Polen und in die Sowjetunion durch. Seit dem Umbruch in Polen veranstaltet die acs regelmäßig internationale Begegnungen mit polnischen Partnern. Dabei leiten die Teamer während der Begegnung mehrtägige Seminare mit den deutschen und polnischen Teilnehmern, beispielsweise in der Gedenkstätte Auschwitz. Neben inhaltlicher Arbeit ist der acs die Begegnung der Jugendlichen wichtig. Es wird viel Wert gelegt auf Aufenthalte in den Gastfamilien und das Kennenlernen der anderen Kultur – auch im Vorfeld der Projekte. Der deutsch-polnische Austausch wurde 1996 erstmals um einen israelischen Partner erweitert. Neben einem trinationalen Schülerprojekt hat sich die acs 2004 ebenfalls an der Organisation einer Multiplikatorentagung in Israel beteiligt, bei dem „Perspektiven auf den Holocaust/die Shoah“ ausgetauscht und konkrete Projekte und Partnerschaften aufgebaut werden konnten. Die acs arbeitet projektorientiert. Einerseits bietet sie selbst Projekte und Veranstaltungen an, andererseits entstehen Projekte auf Anfrage von Schulklassen, Schülerinnen und Schülern, bestehenden Gruppen oder Lehrerinnen und Lehrern. Bei der Durchführung arbeiten die Jugendlichen und die acs-Teamer in einem bestimmten Zeitraum gemeinsam. Wer ein Projekt begleitet hat, hat anschließend Möglichkeiten zur Weiterarbeit in der acs. Die Arbeit wird ausschließlich durch einen Kreis von Ehrenamtlichen neben Schule, Studium oder Beruf getragen. Es gibt keine hauptamtlichen Mitarbeitenden bei der acs. Gemeinsam werden Inhalte, Formen und Ziele der Arbeit bestimmt. Die acs ist als Verband eigener Prägung in der Evangelischen Jugend der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover vertreten.
- Weitere Informationen: www.acs-cbi.de